Sonnenstrom vom heimischen Balkon

Das ist seit Kurzem keine Zukunftsmusik mehr, sondern an immer mehr Häusern und Balkonen in Deutschland zu beobachten. Die schwarzen Solarpanels schmücken neben Geranien und selbst gepflanzten Tomaten die Fassaden. Die relativ kleinen Balkonkraftwerke brauchen keine Genehmigung und können direkt an das Hausnetz angeschlossen werden. Sie sind auch als Plug&Play oder Mini-Photovoltaikanlagen bekannt. Laut Energieexperten haben sie das Potenzial auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft eine große Rolle zu spielen.

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Der Traum vom eigenen Strom

Die Strompreise werden auch in diesem Jahr steigen. Zudem hat das Arbeiten von zu Hause den Energieverbrauch ansteigen lassen. Hinzu kommt noch, dass aus dem gewachsenen Umweltbewusstsein eine erhöhte Nachfrage für sauberen Strom entfacht wurde. Nicht nur die Generation Greta will es besser machen und verlangt eine sofortige Energiewende. All das steckt hinter der Erfindung der Photovoltaikanlage für den Balkon, die Hauswand oder den Garten. Aber was können diese Mini-Solaranlagen? Benötigt das kleine Balkonkraftwerk einen Speicher? Spart der Verbraucher wirklich oder ist die Anschaffung eher eine Investition mit ideologischem Wert? Wir haben uns diese Innovation der Solartechnik etwas genauer angeschaut.

Deutschland – Eine sonnige Erfolgsgeschichte

Von den Anfängen der Sonnenenergie bis zum selbst gemachten Strom

Den großen Boom erlebte die Solarenergie in den 80er-Jahren. Erfunden wurde sie bereits Mitte der 50er-Jahre in der Zeit des Wirtschaftswunders. Bis dato war die Montage kostspielig und aufwendig und lohnte sich nur für Menschen mit einer großen, sonnigen Fläche. Dennoch gehört Deutschland zu einer der fortgeschrittensten Nationen, wenn es um die Gewinnung von erneuerbarer Energie aus Wind- und Solarenergie geht. Bis zum Jahr 2014 war der „Solarpark Bavaria“ der größte seiner Art weltweit. Da ergibt es Sinn, dass wir auch Vorreiter der kleinen Balkonkraftwerke werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie und „Greenpeace Energy“ sind europaweit über 200 000 der Mini Solarmodule im Einsatz. In Deutschland sind es rund 400 000. Bei etwa 41 Millionen Haushalten hat der hausgemachte Strom also noch enormes Wachstumspotenzial. Jedoch ist die Tendenz steigend. Das zeigt auch der gesunkene Preis (300-500 Euro für ein PV-Modul) und das gewachsene Angebot an Herstellern wie „priwatt“ für Mini-PV-Anlagen.

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So funktioniert der hausgemachte Ökostrom

Solarenergie ist nicht neu, doch die aktuellen, leistungsfähigeren Photovoltaikmodule, die auch für den Hausgebrauch nutzbar sind, sind es. Der Aufbau einer traditionellen Solaranlage auf dem Dach geht mit viel technischem und finanziellem Aufwand einher. Die Mini- Photovoltaikanlagen hingegen haben einen wesentlich kleineren Stecker und sind so einfach wie ein Sichtschutz oder eine Markise anzubringen. Sie sind dafür konzipiert, dass Privatpersonen ohne Unterstützung vom Elektriker sie eigenständig montieren und sofort nutzen können. Der Einbau und die Anmeldung durch einen Fachmann ist seit April 2019 auch von der EU nicht mehr vorschriftsmäßig gefordert. Die Anmeldung beim Netzbetreiber ist allerdings nach wie vor vorgeschrieben. Diese kann beim Energieversorger, heutzutage bei den meisten Anbietern, ganz einfach online erledigt werden. Sollte dies nicht der Fall sein, stehen im Internet Musterbriefe zur Anmeldung einer Mini-PV-Anlage zum kostenlosen Download zur Verfügung (verbraucherfreundlicher Musterbrief). Somit ist auch die letzte bürokratische Hürde genommen. Allerdings darf die Nennleistung nicht die für ein Balkonkraftwerk vorgegeben 600 Watt überschreiten.

Für wen eignet sich ein Balkonkraftwerk 600w?

Vereinfacht gesagt eignet sich ein Balkonkraftwerk für alle Menschen die Sonneneinstrahlung auf ihrem Balkon, der Terrasse, der Hauswand oder dem Garten haben. 2020 gab es in Deutschland immerhin knapp 60 Millionen Haushalte mit einem Balkon oder einer Terrasse. Mieter können die Mini-Solaranlage an fast jedem Balkongeländer installieren und benötigen dafür in den meisten Fällen nicht einmal die Genehmigung ihres Vermieters. Das Balkonkraftwerk mit Speicher oder ohne beschränkt sich nicht nur auf den Balkon, sondern kann auch an Hauswänden im Garten oder auf dem Campingplatz genutzt werden. Es ist sinnvoll Geräte, die laufend in Betrieb sind, werden dauerhaft von der Anlage versorgt. Dazu gehören Kühlschränke oder das WLAN-Router. Wichtig beim Outdooreinsatz ist, dass ein Netzanschluss vorhanden ist. Der produzierte Strom muss über ein Netzwerk eingespeist werden.

Einsatzgebiete eines Balkonkraftwerks:

  • Balkon
  • Terrasse
  • Garten
  • Campingplatz
  • Hausdach
  • Vor dem Fenster
  • Außenwandfläche

Черные и серебряные солнечные панели

Die geringen Anschaffungskosten und die Installationskosten, die sich auf null belaufen, machen die kleinen Sonnenstromwunder auch für Geringverdiener interessant. Die Standardmodule sind etwa 1×1,70 Meter groß und bringen etwa 300 Watt Leistung. Zwei von ihnen überschreiten noch immer nicht den EU-Richtwert von 600 Watt. Die EU-Niederspannungsrichtlinie hat kleine Erzeuger bis 800 Watt als „nicht regelungsbedürftig“ bewertet. Außerdem muss der Stromzähler eine Rücklaufsperre haben. Andernfalls wird der Zähler bei mehr Input als Output rückwärts laufen. Ein entsprechender Zähler kann aber relativ unkompliziert beim Netzbetreiber beantragt werden. Der überflüssige Strom, falls vorhanden, wird in das allgemeine Stromnetz geleitet und nicht vergütet. Es sei denn, ein Balkonkraftwerk mit Speicher wird installiert, dazu später mehr.

Solaranlage oder Strom-erzeugendes Haushaltsgerät?

Wer jetzt denkt, er kann mit einem Balkonkraftwerk zum Selbstversorger werden, wird leider enttäuscht. Der Traum von absoluter Freiheit und Unabhängigkeit kann mit den Mini-PV Anlagen bedauerlicherweise (noch) nicht erfüllt werden. Wie bereits erwähnt hat die EU-Niederspannungsrichtlinie kleine Erzeuger bis 800 Watt als nicht systemrelevant und damit nicht regelungsbedürftig eingestuft. Das zeigt im Umkehrschluss, dass sie zwar helfen können (besonders wenn es viele Balkonkraftwerke sind) sauberen Strom unabhängig vom Netzanbieter zu produzieren, jedoch nicht über genügend Kapazität verfügen, um den Gesamtbedarf zu decken. Eine Mini-PV-Anlage ist also eher als ein Strom-produzierendes Haushaltsgerät zu betrachten. Es hat den Vorteil, dass es wie ein Fernseher oder ein Kühlschrank, einfach in die Steckdose eingestöpselt werden kann und sofort anfängt, sauberen Ökostrom zu produzieren. Genau wie die Tomaten auf dem Balkon nicht den gesamten jährlichen Bedarf an frischem Gemüse decken, kann ein Balkonkraftwerk 600 Watt nicht den kompletten Strombedarf abdecken. Dennoch weiß jeder, der es mal probiert hat, welche Genugtuung es bringt, in eine selbst gepflanzte Tomate zu beißen.

Vorteile von Balkon-Solar auf einen Blick:

  • Die Mini-Solaranlage ist mobil und kann beim Umzug einfach neu montiert werden
  • Erschwingliche Kosten
  • Sauberer Strom
  • Nachhaltige Energie
  • Proaktiv Teil der Energiewende werden
  • Einfache Installation am Balkongeländer
  • Sofortige Nutzbarkeit
  • Keine Planung
  • Keine Beratung

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Summa Summarum: Wie viel Ersparnis bringt eine Sonnenstromanlage auf dem Balkon?

Grundsätzlich liegt es zum einen an der geografischen Lage. Beispielsweise wird ein Balkon mit Solaranlage im südlichen Teil Deutschlands mehr Sonne abbekommen. Ergo: Mehr Strom produzieren und somit mehr Geld sparen. Zum anderen ist die Ausrichtung der Mini-Photovoltaikanlage ausschlaggebend. Auch hier ist eine Südlage optimal. Zudem sollte so wenig Schatten durch überliegende Balkone oder Bäume auf die Anlage fallen. Im Durchschnitt wird mit einer Einsparung von etwa 20 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs gerechnet. Dieser Richtwert bezieht sich auf einen Zweipersonenhaushalt. Ein Solarmodul mit 300 Watt Leistung, das ohne Schatten an einem Südbalkon angebracht wurde, liefert etwa 250-300 Kilowattstunden pro Jahr. Wenn die erzeugte Energie direkt im Haushalt verbraucht wird, reduziert sich die Menge des Stroms vom Netzanbieter um eben diesen Wert. Das kann bei nur einem Modul den Bedarf eines Kühlschranks und einer Waschmaschine decken. Auf das Jahr gerechnet entspricht dies einer Ersparnis von knapp 60 Euro. Bei dem genannten Preis von 300 bis 500 Euro dauert es also 6-9 Jahre bis sich die Anschaffung gelohnt hat. Die Mini-PV-Anlage hat aber eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren. Unterm Strich also eine lohnende Anschaffung, finanziell wie ideologisch.

Speicher oder Nicht-Speicher? Das ist hier die Frage

Da unser Stromverbrauch eigentlich nie konstant ist, sondern sich auf bestimmte Tageszeiten konzentriert, kann der gewonnene Strom auch nicht immer verbraucht werden. An sonnigen Tagen kann mehr produziert werden als gebraucht wird. Die wenigsten berufstätigen Menschen können ihren Tagesablauf und Waschmaschinenzirkel nach der Sonne richten. Leider fließt dieser Überschuss an Strom zurück in das Netz des Betreibers. Ein Speicher kann extra erworben werden und dieses Problem lösen. Bedauerlicherweise sind diese Speicher momentan etwas kostspielig (etwa 2000 Euro) und der überschüssige Strom beläuft sich auf einen eher geringen Wert. Nach einer Rechnung mit dem Unabhängigkeitsrechner beläuft sich die Amortisierungszeit für ein Speichersystem auf knappe 40 Jahre und bringt lediglich eine Ersparnis von etwas mehr als 50 Euro im Jahr. Das Gerät selber muss aber nach etwa 20 Jahren ausgetauscht werden. Rein rechnerisch macht ein Speicher zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel Sinn, aber ideologisch definitiv. Wer sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher zulegt, dem ist auch an der Umwelt gelegen. Eine weitere, ebenso ausschlaggebende Rechnung kommt zu dem Schluss, dass etwa 2,5 Tonnen CO2-Ausstoß mit einem Mini-PV-System in 20 Jahren eingespart werden können. Dieser Wert sollte ebenfalls in die Kalkulation einfließen. Die Solaranlage für die Steckdose von „priwatt“ generiert laut Hersteller bis zu 25 Prozent des Strombedarfs und spart etwa 6700 kg CO2.

Sind Balkonkraftwerke sicher?

Der Name „Kraftwerk“ kann hier eventuell eine falsche Fährte legen. Es handelt sich keineswegs um ein Stromkraftwerk wie wir es von den großen Stromkraftwerken kennen. Daher birgt es logischerweise auch nicht die gleichen Gefahren wie ein Plutoniumreaktor. Bis heute sind Herstellern keine negativen Vorfälle im Gebrauch von Photovoltaik für den Hausgebrauch bekannt. Es handelt sich um leistungsstarke Solarmodule. Auch das Speichersystem arbeitet fehlerfrei und ist dank seiner Verarbeitung vor Witterungseinflüssen geschützt. Gleiches gilt für den Stecker. Allerdings sollte pro Steckdose immer nur ein PV-Modul eingesteckt werden. Wer mehrere über eine Mehrfachsteckdose betreibt, läuft Gefahr das System zu überladen. Die Montage ist simpel und sicher. Im Falle von priwatt werden die PV-Module mit passenden Halterungen geliefert. Sie kommen mit einem Wechselrichter, der die gewonnene Sonnenenergie in sauberen, grünen Strom umwandelt.

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Viel hilft viel: Guerilla-Solar aus der Steckdose 

Klimawandel funktioniert, wenn jeder seinen Beitrag leistet. Diese vielen kleinen Änderungen können einen revolutionären Einfluss auf unsere Klimapolitik haben. Die Photovoltaik-Anlagen für zu Hause haben ein bis jetzt unbekanntes Potenzial jeden Einzelnen von uns zum Solar-Robin-Hood werden zu lassen. Solaranlagen waren bis dato nur etwas für Hausbesitzer oder Mieter von Häusern mit großen Flächen. Diese kleinen Power-Booster sind dagegen für jeden zugänglich und nutzbar. Damit kann jeder aktiv an der Energiewende teilnehmen.

Fazit: Wer wäre nicht gerne Solar-Umweltpionier?

Das ambitionierte Ziel der Bundesregierung die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 zu senken fordert alle auf, proaktiv am Klimaschutz mitzuwirken. Die Balkonkraftwerke mit Speicher oder ohne können alleine den Planeten nicht retten, aber sie können ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Zudem bringen sie eine gewisse Unabhängigkeit vom Stromversorger. Seinen eigenen Strom aus erneuerbarer Energie zu gewinnen, bringt zudem ein gutes Gefühl. Wer will nicht gerne auf der grünen Sonnensolarseite des Lebens stehen. Rein finanziell rechnen sich die Mini-PV-Anlagen schon heute. Es ist aber zu erwarten, dass sich die Technik in den kommenden Jahren weiter verbessern wird. Absehbar ist, dass die Leistung auf 800 Watt mit zwei Modulen gesteigert wird. 

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